Zart, leicht verdaulich und gekocht auch medizinisch wertvoll: Schon Hildegard von Bingen erkannte die Heilkraft des Apfels – ein Ruf, der bis heute anhält. So rät ein weit verbreitetes Sprichwort: „An apple a day keeps the doctor away.“ Besonders Südtirol ist als Feriendestination eng mit der Paradiesfrucht verbunden. In Leifers, der „Apfelstadt“ nahe Bozen, greift man das Thema vielseitig auf – etwa mit eigenem Apfelbuffet im alteingesessenen Hotel Steiner oder geführten Touren mit Apfelbotschaftern. www.hotelsteiner.com
Foto (download): Ob süßer Gala, saftige Pink Lady oder säuerlicher Granny Smith – in der Apfelstadt Leifers findet jeder seine Lieblingssorte. Besonders lohnend ist der Besuch zur farbenfrohen Erntezeit im Herbst. © Tourismusverein Leifers/Thomas Monsorno

Von der Sonne geküsst

Der Apfelanbau hat in Südtirol eine lange Tradition. Mit über 18.000 Hektar ist es das größte zusammenhängende Apfelanbaugebiet Europas. Besonders im Frühling zieht die Blütezeit viele Besucher an, doch auch darüber hinaus lohnt sich ein Besuch auf den Spuren der Paradiesfrucht aus dem Orient. Dank günstiger Lage am Alpenübergang, mildem Klima und über 300 Sonnentagen jährlich ernten die Bauern über eine Million Tonnen des meist rotbackigen Obstes. Das kleine Leifers, acht Kilometer südlich von Bozen, gilt als Apfelstadt. Die deutlich italienisch geprägte Gemeinde liegt eingebettet inmitten von üppigen Hainen: Über 200 Familien bewirtschaften dort Apfelwiesen, die mehr als ein Fünftel des Stadtgebiets ausmachen.
Foto (download): Nicht ohne Grund Apfelstadt: Dank günstiger Lage und über 300 Sonnenstunden im Jahr bietet Leifers die besten Bedingungen für üppiges Wachstum. Kilometerlange Apfelhaine versprechen kulinarische Genüsse und spannende Touren auf den Spuren der knackigen Frucht. © Tourismusverein Leifers/Thomas Monsorno

Vielfalt von der Blüte bis zum Schnitt

Intensiver Geschmack, saftiges Aroma – 13 Apfelsorten wachsen in Leifers, darunter Granny Smith, Golden Delicious, Pink Lady und Fuji. Jeder vierte Apfel ist ein Gala, der bereits im August die Saison eröffnet. Urlauber genießen die Frucht als Snack, im Strudel oder als Saft – und erleben rund ums Jahr, wie sie die Landschaft prägt: Im Frühjahr schmücken Blüten das Land, die Natur erwacht und Bienen leisten die Vorarbeit für eine ertragreiche Ernte. Im Sommer reifen erste Früchte und zaubern Farbtupfer ins saftige Grün der Baumreihen. Im Herbst wird geerntet, alles ist betriebsam und die Obstkisten stapeln sich zwischen den Reihen. Besondere Pflege erhalten die Pflanzen im Winter. Jetzt verwandelt sich – zumindest optisch betrachtet – der Apfel- in einen Christbaum, denn ein spitz zulaufender Beschnitt sorgt für steigende Qualität und Erträge im Folgejahr. www.suedtirols-sueden.info
Foto (download): Eingebettet zwischen Bergen und Apfelhainen: Ob Frühlingsblüte, Sommer oder Ernteherbst – die Apfelstadt Leifers im Südtiroler Unterland verzaubert Urlauber zu jeder Jahreszeit mit Aus- und Einblicken. © Tourismusverein Leifers/Tiberio Sorvillo

Saftige Runden

Eine rund sieben Kilometer lange, gemütliche Rundwanderung führt vom Zentrum Leifers durch die Apfelhaine bis zum Etschuferweg und zurück. Wer tiefer in das Reich der Äpfel eintauchen möchte, kann in Leifers immer mittwochs an Apfelführungen teilnehmen – mit Einblicken in lokale Höfe, Gesprächen mit Bauern, Verkostung verschiedener Sorten und Säfte, manchmal sogar mit hausgemachtem Apfelkuchen. Die Anmeldung erfolgt über den Tourismusverein Leifers (6 €, kostenlos mit Bozen Card). Auch in den Nachbarorten begleiten Apfelbotschafter Besucher bei verschiedenen Führungen durch die Obstwiesen. Am 11. Oktober feiert Bozen sein Erntedankfest mit einem großen Bauernmarkt und buntem Rahmenprogramm. Gäste des Hotel Campingpark Steiner erreichen die Landeshauptstadt ganz bequem per Bus, der direkt vor der Hoteltür startet. Im nahe gelegenen Montan, südlich von Leifers, ehrt man die Köstlichkeiten der Natur am 19. Oktober mit einer Messe und einem großen Umzug durch den kleinen Ort an der Weinstraße. Alle zwei Jahre findet zudem die Interpoma mit der Apfelfesta in Bozen statt – das nächste Mal im Herbst 2026.
Foto (download): Hinter den Kulissen: Bei einer Führung mit den Apfelbotschaftern in Leifers erfahren Besucher viel Wissenswertes über die Paradiesfrucht mit orientalischen Wurzeln und genießen auch den einen oder anderen saftigen Bissen und Schluck. © Tourismusverein Leifers/Thomas Monsorno

Für Apfelliebhaber

Ein beliebter Leiferer Anziehungspunkt bei Einheimischen wie Gästen zugleich ist der traditionsreiche „Steiner“ – heute bekannt als Hotel Campingpark Steiner mit zugehörigem Restaurant. Er war bereits in den 1960er-Jahren berühmt – für das erste Schwimmbad im Ort und die legendären Feiern im „Tanz“-Keller von Gastgeberfamilie Pfeifer. Heute ist der „Steiner“ nicht nur für seinen Komfort, sondern weithin auch für dessen Wein-Historie und eigenen Lagrein bekannt. Aber auch der Apfel spielt eine besondere Rolle in dem bereits in vierter Generation geführten Haus. Wie alles im „Steiner“ sind auch das angrenzende Weingut und der Apfelhain in Familienhand und werden mit Liebe und Leidenschaft umsorgt. Gäste profitieren von der reichen Ernte, sei es über die verschiedenen Apfelprodukte im Steiner-Shop, traditionelle und moderne Menü-Kreationen im Restaurant oder vielseitig verarbeitet in der eigens kreierten Apfelecke am Frühstücksbuffet: vom passenden Kuchen über Marmeladen, Chutneys, Chips und Gelees bis hin zum Essig und Saft. Sogar ein Apfelbrot aus Sauerteig kitzelt saisonal den Genießer-Gaumen. www.hotelsteiner.com
Foto (download li., download re.): Vielfältiger Genuss: Im Hotel Campingpark Steiner mit Apfelhain und Weingut hinter dem Badehaus (li.) genießen Gäste Komfort und ein umfangreiches Freizeitangebot. Kulinarisch verwöhnen die kreativen Menüs im Restaurant Steiner und das Frühstücksbuffet mit eigens zusammengestellter Apfelecke (re.). © Hotel Campingpark Steiner/Bozen