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Der wichtigste Reiseweg nach Italien ist zum Politikum herangewachsen: Insbesondere in deutschen Medien kommt die Brenner-Autobahn derzeit nicht gut weg. Meldungen über vermeintlich chaotische Zustände an den Baustellen leisten ihren Beitrag zu Buchungslöchern in Südtirol, auf der anderen Seite berichten viele positiv überraschte Gäste von fließendem Verkehr. Doch wie lässt sich die Situation im Ganzen betrachten? Welche Perspektiven und Handlungsansätze gibt es bereits, welche Stellschrauben haben Urlauber in der Hand und wie können Betriebe selbst entgegenwirken? Wir haben bei „betroffenen“ Gastgebern nachgefragt und sind auf offene Ohren gestoßen. Die Quintessenz: Es rollt, wenn man Hauptverkehrszeiten meidet, es gibt Alternativen wie Busse, die Bahn oder SkyAlps und keinen Grund, auf die Südtirol-Fahrt zu verzichten. Im Gegenteil: Das eigentliche Dilemma entsteht durch Panikmache. www.ahm-agentur.de
Marion Burgmann vom Naturhotel Leitlhof im Pustertal sagt: „Weder wir noch unsere Gäste – im Moment sind es 80 Prozent Deutsche – hatten in letzter Zeit Probleme am Brenner." Das bestätigt Christoph Kofler, Inhaber des Maria Adventure Family Hotel & Lodge in Obereggen nahe Bozen: „Gäste haben uns schon im Winter berichtet, dass Sie noch nie so gut durchgekommen sind. Das war auch zu Fasching und Ostern so – also zur Hauptferienzeit. Ich selbst musste mehrmals in den letzten Monaten nach Österreich und hatte nie Verzögerungen. Dennoch sind weniger Deutsche da. Das bestätigen uns auch Besitzer von Geschäften, Bars und Restaurants. Viele haben als Vorsichtsmaßnahme Urlaub woanders gebucht, weil mit Kindern im Auto die Angst vor Stau noch größer ist. Da wurde medial großer Schaden angerichtet, es bräuchte einige Richtigstellungen.“
Foto (download): Allzeit gute Fahrt, ob Bergpass oder Brenner-Autobahn: Wer vorausplant und Stoßzeiten vermeidet, muss im Urlaub mit weniger Verzögerungen rechnen, bestätigen Südtiroler Gastgeber. © MINT Mediahouse
Claudia Pfeifer, Inhaberin des Hotel Campingpark Steiner in Leifers, empfindet die Berichterstattung ebenfalls als überzogen: „Die Befahrbarkeit der Luegbrücke ist nicht schlechter als letztes Jahr zur selben Zeit. Viel Verkehr über den Brenner gibt es seit jeher und das wird sich auch mit dem Basistunnel nicht so schnell ändern. Zum Glück lassen sich unsere Stammgäste nicht einschüchtern und bleiben uns treu. Nach aktuellen Befragungen von Urlaubern und Geschäftspendlern können wir bestätigen, dass die Wartezeiten am Brenner bisher sogar kürzer waren als im letzten Jahr. Das Dilemma ergibt sich nur aus den Artikeln über die angeblich unzumutbar langen Staus. Was bleibt, sind durch die Bank leere Zimmer in Ferienzeiten – unabhängig von der Hotelkategorie.“
Stefan Kaserbacher, Direktor des Tourismusvereins Schenna bei Meran, sieht „viel Lärm um nichts“, möchte das aber richtig verstanden wissen: „Luegbrücke und die Reschenpass-Umleitung wirken sich definitiv auf die Nächtigungen aus, vor allem spürbar im vergangenen Frühjahr. Seine Kritik beziehe sich eher darauf, „dass etwas herbeigeredet wurde, das de facto nicht so ist. Viele Gäste waren erstaunt, wie glatt die Reisen liefen, obwohl alle möglichen Horrorszenarien prognostiziert wurden. Tatsache ist, dass der Brenner an klassischen An- und Abreisetagen immer zweispurig befahrbar war und ist. Daraus resultierende Staus haben aber weniger mit der Brücke zu tun. Im Gegenteil, es war heuer bisher eher entspannt. Vielleicht auch, weil einige Gäste unsere Tipps befolgt haben und frühmorgens bereits am Brenner waren oder die Abreise auf Sonntagabend oder Montag verlegt haben.“
„So entsteht in den Köpfen der Gäste ein Problem, das auf der Straße keines ist“, sagt Tourismusdirektor Kaserbacher. „Dasselbe gilt für den Reschenpass: Denn es handelt sich dabei um keine Sperre, sondern eine Umleitung, auf der man sogar schneller als üblich ist. Denn dort dürfen keine LKWs fahren.“ Den Gästen zuliebe haben sich auch die Betriebe auf die Situation eingestellt, berichtet Kaserbacher: „Einige Unterkünfte stellen auch bei früher An- bzw. später Abreise den ganzen Tag den Wellnessbereich kostenlos zur Verfügung. Außerdem bietet der Tourismusverein Schenna auch weiterhin die nachhaltige, bequeme Anreise mit dem Meraner Land Express ab Bahnhof München an.“
Da das Hotel Weisses Kreuz in Burgeis/Vinschgau direkt hinter dem Reschenpass liegt, empfiehlt Hotelchefin Mara Theiner ihren Gästen seit jeher diesen Anreiseweg: „Die Route ist nicht nur etwas fürs Auge, sondern stressfreier und trotz Baustelle nicht stärker frequentiert als sonst. Mittlerweile hat man dort die Wahl, vier Kilometer länger über die zu Schweiz fahren oder an der Ampel zu warten. Es dauert dort in der Hochsaison schon etwas länger, aber nicht länger als in anderen Stoßzeiten. Wir raten Gästen außerdem, die Rückreise erst mittags anzutreten. Dann ist der größte Run vorüber und es lässt sich recht entspannt nach Hause fahren – vor allem für Urlauber aus Süddeutschland. Auch nach dem Check-out dürfen sie daher noch gemütlich an unserem Pool entspannen und sind so ausgeruht für die Heimreise.“
„Unsere Gäste hatten bisher keine oder kaum Schwierigkeiten. Viele waren positiv überrascht, dass pro Richtung zwei Spuren befahrbar sind“, sagt auch Eva Illmer, Inhaberin des Vier-Sterne-Hotels Laurin in Dorf Tirol. Sie lobt die Proaktivität der Kollegen: „Einige Hoteliers weisen auf der Website oder in E-Mails darauf hin, dass man sich nicht abschrecken lassen soll.“ Dass es während der Hauptreisewochenenden zu Staus komme, ließe sich nicht vermeiden, sei aber schon immer so gewesen. „Allerdings sind unsere Landesregierung sowie der Südtiroler Hoteliers- und Gastwirteverband (hgv) in ständigem Austausch und Verhandlungen mit den Verantwortlichen in Österreich (Politik, Brennerautobahn AG, Baufirmen), um den Verkehrsfluss zu sichern.“
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